Zur Stärkung der konsumgenossenschaftlichen Bewegung in Österreich wurde im Rahmen des Verbandstages des Zentralverbandes österreichischer Consumvereine die Errichtung einer Großhandelsorganisation beschlossen. Am 29. September 1905 erfolgte die handelsgerichtliche Eintragung der „Großeinkaufsgesellschaft österreichischer Consumvereine“ (GöC) in Form einer Offenen Handelsgesellschaft. Vorbild für diese Gründung war die in Hamburg gegründete Großeinkaufsgesellschaft deutscher Konsumvereine (GEG).

 

In der GöC waren alle zentralen wirtschaftlichen Funktionen der österreichischen Konsumgenossenschaftsbewegung gebündelt. Viele Jahrzehnte war die GöC die größte Großhandelsorganisation Österreichs. Ihre ursprüngliche Hauptaufgabe, der Großeinkauf für die österreichischen Konsumgenossenschaften im In- und Ausland, wurde erweitert um die genossenschaftliche Eigenproduktion. Die GöC engagierte sich auch stark im Gebrauchsgüter- und Textilbereich und baute eine eigene Kaufhauskette auf. 1930 befanden sich bereits rund 20 Warenhäuser in ihrem Eigentum, darunter auch das legendäre Warenhaus Stafa in der Wiener Mariahilfer Straße. Bis zur Gründung von KONSUM Österreich hatte die GöC die zentrale Rolle für die Entwicklung der österreichischen Konsumgenossenschaften inne.