Die Konsumvereine „Vorwärts“, „Fünfhaus“ und „Donaustadt“ schlossen sich 1920 im „Ersten Niederösterreichischen Arbeiter-Consumverein“ unter dem Namen „Konsumgenossenschaft Wien und Umgebung“ (KGW) zusammen. Ziel des Zusammenschlusses war die wirtschaftliche Stärkung der konsumgenossenschaftlichen Organisation in Wien. Durch diese Fusion wurde die KGW mit über 140.000 Mitgliedern die größte Konsumgenossenschaft der Welt. Sie wurde kurz darauf von der London Co-operative Society (LCS) abgelöst.

 

Es gelang der KGW, die schwierige Zwischenkriegszeit wirtschaftlich erfolgreich zu meistern, ein Vorteil dabei waren die guten Kontakte zur Wiener Gemeindeverwaltung. Unter der nationalsozialistischen Herrschaft  kam es 1939 zur Fusion mit dem bürgerlichen Erster Wiener Consum-Verein (EWC).

 

Auch nach 1945 war die KGW unter ihrem leitenden Direktor Otto Sagmeister eine bestimmende Kraft im österreichischen Konsumgenossenschaftswesen. Die KGW war gemeinsam mit den Konsumgenossenschaften in Graz und Linz führend bei der Einführung der Selbstbedienung 1950. Die KGW spielte mit ihren zwei riesigen Verbrauchermärkten in Vösendorf bei Wien und in Floridsdorf eine Vorreiterrolle im österreichischen Einzelhandel der 1970er Jahre. Bei der Großfusion zum KONSUM Österreich 1978 wurde Generaldirektor Manfred Kadits von der KGW zum ersten Generaldirektor von KONSUM Österreich gewählt.